Bagels mit Sauerteig und wenig Hefe

Warum eigentlich Bagels wenn man auch Brötchen backen kann? Was macht den Bagel denn so besonders? Nun, die Mischung aus leicht süß und doch eher herzhaft ist einfach genial. Dazu noch diese einzigartige Konsistenz mit einem ganz speziellen „chewy“ Biss und doch eher locker und fluffig im Inneren.

Der Weizensauerteig verleiht dem Bagel nochmal extra Geschmack. Wer einen besonders starken Weizensauerteig führt (meiner hat in den letzten Wochen leider etwas gelitten), kann die Hefe auch komplett weglassen und ggf die Gehzeit im Kühlschrank leicht verlängern. Belegt wird der Bagel mit allem was gerade im Kühlschrank zu finden ist. Bei uns ist er aber vor allem ganz klassisch mit Frischkäse beliebt. Aber auch Bärlauchbutter machte sich überraschend gut.

Bagel Topping ganz nach dem eigenen Geschmack

Was oben auf den Bagel als „Gewürz“ kommt ist ganz dir überlassen. Die einen mögen ihn einfach nur pur mit Sesam und/oder Mohn. Die anderen gerne noch etwas kräftiger. Ich habe für meine Gewürzmischung Sesam, schwarzen Sesam, etwas Schwarzkümmel, Leinsamen, Zwiebelpulver, Knoblauchpulver, Chiliflocken und Salzflocken benutzt. Das alles in einer Schale ganz nach Gusto vermengt und vor dem Backen über die Bagels gestreut. Mir schmeckt diese Kombination ganz besonders gut. Aber fühlt euch da einfach frei und macht eure eigene Mischung.

Rezept & Zutaten für 6 Bagels

  • 50g Weizensauerteig Anstellgut
  • 150g Wasser
  • 50g Milch
  • 200g Dinkelmehl
  • 225g Weizenmehl 550
  • 1-2g Hefe
  • 12g Olivenöl
  • 13g Salz
  • 2 EL Agavendicksaft (alternativ Honig oder Zucker)
  • Bagel Gewürzmischung (s.o.)

Zubereitung

#1: Sauerteig, die Mehle, Milch, Wasser und Hefe in der Küchenmaschine für 2 Minuten verkneten. Dann das Salz hinzugeben und weitere 5 Minuten kneten. Olivenöl hinzugeben und nochmals ca. 5 Minuten kneten bis ein schöner fester glänzender Teig entsteht.

#2: Den Teig für 30 Minuten bei Raumtemperatur abgedeckt stehen lassen und dann für 12 bis 24 Stunden in den Kühlschrank geben. Den Teig also schon am Vortag zubereiten.

#3: Nach den 12 Stunden den Teig aus dem Kühlschrank entnehmen und in 6 gleiche Portionen aufteilen. Diese Portionen nun jeweils zu einer Kugel rundwirken und 30-45 Minuten bei Raumtemperatur abgedeckt gehen lassen.

#4: Den Ofen auf 220° vorheizen. Nun die Bagels formen. Entweder die Portionen zu einer Wurst ausrollen, und dann die Enden mit einander verbinden (siehe Video Methode 1) oder die Kugel von der Mitte aus nach außen dehnen bis ein Loch in der Mitte entsteht (siehe Video Methode 2). Ich habe beides ausprobiert und fand die zweite Methode leichter.

#5: Einen ausreichend großen Topf mit Wasser füllen, Agavendicksaft hinzugeben und zum Sieden bringen (ganz leicht sprudelnd kochend). Die Bagels in Etappen ins Wasser geben und für ca. eine Minute im Topf lassen. Dann wenden und eine weitere Minuten abwarten, bevor man die Bagels entnimmt, etwas abtropfen lässt und dann auf eine mit Backpapier ausgelegtes Backblech legt. Direkt mit der Gewürzmischung bestreuen oder die Bagels in die Mischung tunken. Den Vorgang wiederholen bis alle Bagels verarbeitet sind.

#6: Die Bagels nun im Ofen backen bis sie goldbraun sind. Bei mir hat das ca. 15 Minuten gedauert.

#7: Auf einem Gitter kurz abkühlen lassen und dann mit einem Belag nach Wahl genießen.

9 Kommentare

  • Mr Ginger sagt:

    Tolle Bagel. Mir kommt nur die Backzeit etwas kurz vor. Aber das sehe ich ja dann…. Danke für die Inspiration

    • Jens sagt:

      Jeder Ofen ist anders. Ich setze eher niedriger an. Nicht das jemand einen Timer stellt und ihm das Ergebnis dann zu dunkel ist. 2-3 Minuten länger drin lassen geht natürlich immer. Mehr als 20min werden die Bagels aber wahrscheinlich bei niemandem brauchen.

  • Fabian sagt:

    Hi Jens,

    hast Du schon Erfahrungen mit dem einfrieren gemacht?
    Ich überlege grade, ob es besser ist, sie nach dem kochen einzufrieren, oder ob man sie besser noch mal 10 Minuten anbäckt?

    VG, Fabian

  • Sarah sagt:

    Ich bin gerade dabei, mir einen Sauerteig heranzuzüchten. Momentan backe ich eigentlich nur Pizza damit, aber demnächst werde ich mich definitiv auch an Bagels versuchen. Die mag ich nämlich ungefähr zehnmal mehr als Brötchen.

  • M sagt:

    Toll! Ich war schon lange auf der Suche nach einem Bagelrezept mit Sauerteig – dankeschön! Wenn ich „Vollkorn-Bagels“ machen möchte, d.h. zumindest einen Teil des Mehls durch Vollkornmehl ersetzen möchte, wie passe ich da die Flüssigkeitsmenge am besten an? Z.B. wenn ich statt des „normalen“ Weizenmehls Weizenvollkornmehl verwende, wie viel Flüssigkeit brauch ich dann zusätzlich? Liebe Grüße und dankeschön!

  • Jens sagt:

    Hi M,
    einen Teil zu ersetzen ist sicher kein Problem.
    Komplett auf VK Mehl zu setzen habe ich noch nicht ausprobiert, könnte mir aber vorstellen, dass es mit diesem Rezept für Bagels schwierig wird, da das Glutengerüst nicht stark genug sein könnte.
    Da habe ich leider keine Erfahrung und kann dir nicht wirklich weiterhelfen 🙁
    Im Netz findest du aber sicher auch ein reines VK Bagel Rezept.

    • M sagt:

      Dankeschön!! Ich hab’s in der Zwischenzeit bereits ausprobiert, weil ich kein rezept im netz gefunden hab, das all meine „wünsche“ erfüllt hätte: das weizenmehl hab ich durch weizenvollkornmehl ersetzt und ca. 20-25 % mehr Schüttflüssigkeit genommen. Da hätten die Bagels noch mehr Flüssigkeit vertragen, aber insgesamt waren sie nicht so schlecht… liebe grüße und dankeschön!

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