Puten Pastrami aus dem Ofen

Wer schon mal in den USA in einem American Diner war, dem ist das gute alte Pastrami Sandwich sicherlich ein Begriff. Auch hier erfreut sich das belegte Brot mit in der Regel sehr dünn aufgeschnittenen Puten oder Rindfleisch immer größerer Beliebtheit. Wichtig ist, dass das Sandwich mit ordentlich Fleisch, etwas Salat und irgendeiner Art von Sauce belegt wird. In meinem Fall kamen neben dem Putenfleisch eingelegte Radieschen, Pflücksalat, Senf- sowie Chilimayonese zum Einsatz.

Pastrami Sandwich

Pastrami ohne Grill

Traditionell wird Pastrami im Smoker zubereitet. Unter Einsatz von ordentlich Rauch wird es über mehrere Stunden bei niedriger Temperatur gegaart. Da ich momentan leider keinen Zugriff auf einen Grill habe, habe ich meine Gewürzmischung mit geräuchertem Paprikapulver und Rauchsalz aufgemotzt. Das ersetzt den Geschmack der auf dem Grill entsteht zwar nicht, wertet das Fleisch aber dennoch auf.

Pastrami

 Für das Rezept für das Rub (Gewürzmischung) habe ich mich vom Barbecue König Steven Raichlen inspirieren lassen und es dann für meinen Geschmack angepasst. Das Fleisch war eine 2,5kg schwere Putenbrust am Stück. Die bekommt man entweder im Großmarkt oder bei einem gut sortierten Metzger. Zur Not einfach mal nachfragen. In der Regel kann sowas auch bestellt werden. Ich empfehle euch auf jeden Fall ein möglichst großes Stück zu nehmen. Zum einen bleibt das Fleisch dann sehr schön saftig und zum anderen schmeckt das Zeug einfach so lecker, dass man glatt mehrere Tage davon essen kann. Am Tag der Zubereitung haben wir zu viert davon gegessen. Danach war noch ca. die Hälfte übrig. Die Reste kann man entweder portionieren und einfrieren oder aber auch in den nächsten Tagen auf dem Pausenbrot oder in Streifen geschnitten im Salat essen. Auch in der Reste-Pasta macht sich das Pastrami noch sehr gut.

Damit das Fleisch perfekt wird, rate ich euch ein Fleischthermometer zu benutzen. Hier kann ich zB dieses empfehlen.

Zutaten

Für das Rub

  • 2 EL Koriandersamen
  • 2 EL schwarze Pfefferkörner
  • 5 Knoblauchzehen, fein gehackt
  • 2 EL grobes Meersalz
  • 1 EL Rauchsalz
  • 3 EL brauner Zucker
  • 2 EL Paprikapulver
  • 1 EL geräuchertes Paprikapulver
  • 1 EL gemahlener Ingwer

Sonstige Zutaten

  • 2,5 kg Putenbrust am Stück
  • Roggen-Toastbrot
  • Radieschen
  • Rotweinessig
  • Zucker
  • Mayonese
  • Senf
  • Chiliflocken
  • etwas glatte Petersilie, fein gehackt
  • Salz und Pfeffer

Zubereitung

#1: Koriandersamen und Pfefferkörner im Mörser grob zerstoßen und mit den restlichen Zutaten des Rubs vermischen.

#2: Putenbrust putzen und das Rub großzügig einmassieren. Das Fleisch dann in Frischhaltefolie einwickeln und für 24 Stunden in den Kühlschrank stellen.

#3: Ofen auf 115° heizen und die Putenbrust auf den Rost legen. Fleischthermometer einstecken und das Fleisch bis zu einer Kerntemperatur von 75° garen. Das hat in meinem Fall ca. 3 Stunden gedauert.

#4: Währenddessen kann man schonmal die Radieschen in nicht zu dünne Scheiben schneiden. Essig mit etwas Zucker Salz und Pfeffer verrühren und die Radieschen darin einlegen. Für die Senfmayonese, den Senf und die Mayonese im Verhältnis 1:2 verrühren und mit Salz und Pfeffer würzen. Für die Chili Mayonese wiederum Mayonese mit Chiliflocken, Petersilie und Salz und Pfeffer verrühren.

#5: Wenn die Kerntemperatur erreicht ist das Fleisch aus dem Ofen nehmen und für rund 30 Minuten auf Zimmertemperatur abkühlen lassen. Quer zur Fleischfaser aufschneiden und entweder noch lau warm oder später kalt auf Roggen-Toastbrot mit den Mayonesen, Radieschen und etwas Salat anrichten.

15 Kommentare

  • Mensch Jens, das sieht mal wieder super lecker aus und klingt, als könnte man das durchaus auch mal in meiner Küche machen 🙂 #ilike

    • Jens sagt:

      Wenn du die Chance hast am besten auf dem Grill. Aber in der Küche geht es, wie man hier ganz gut sieht, natürlich auch.
      Viel Erfolg, falls du es ausprobierst und meld dich, wie es war 😉

  • Moin moin!

    Pastrami geht wirklich immer. Notfalls sogar im BO, aber besser wird´s natürlich wirklich im Grill oder Smoker mit ein wenig Rauch. Ich glaube, ich muss mal wieder eine Putenbrust in den Smoker werfen. irgendwie beschleicht mich nämlich gerade ein leichtes Hungergefühl. 😉

    Viele Grüße Oliver

    • Jens sagt:

      Ja Oliver,

      das ist halt mein Dilemma momentan. Kein Balkon, kein Garten -> kein Grill. Da muss man sich dann halt zu helfen wissen. Aber ich gebe dir recht. Die 100% erreicht man nur im Smoker.

      Gruß
      Jens

  • Barbara sagt:

    Hi, hab auch gerade keinen Grill zur Verfügung. Na ja, die Grillsaison ist ja auch gelaufen. Sieht jedenfallstotal lecker und saftig aus. Wie ein Weihnachtsbraten….. Frau muß ja schon mal Anregungen sammeln. 😉

    • Jens sagt:

      Hi Barbara,

      das Ganze kannst du sicher auch als Weihnachtsbraten machen. Allerdings würde ich dann etwas milder würzen, wenns zu klassischen Beilagen wie Klödeln und Rotkohl auf den Teller geht.

      PS: Die Grillsaison ist nie gelaufen (sofern man einen Grill+Grillplatz vorhanden) 😉

  • foodfreak sagt:

    genau dieses Rezept habe ich diesen Sommer auch zubereitet, Obwohl ich normalerweise um Pute einen Bogen mache (wegen Antibiotika), aber an ein echtes gepökeltes Brisket hatte ich mich noch nicht getraut. Allerdings haben wir mit Hickorychips auf dem Grill geräuchert – das war sehr schön und hat dem Geschmack sehr gut getan, wir waren überrascht wie gut das geklappt hat.

    Mein Problem ist eigentlich (abgesehen davon dass das Fleisch recht trocken ist= vor allem die Menge – für 2 Personen doch ganz schön viel.

    • Jens sagt:

      Ich finde, dass man das super gut noch weiter verarbeiten kann an den nächsten Tagen (auch oben im Text angedeutet). Oder aber einfrieren und ein andermal nochmal verwenden. Wir waren damals zu viert und haben die Reste dann in den darauf folgenden Tagen zu zweit vernichtet.

      Ich werde das wohl aber auch erst zur nächsten Party mal wieder machen.

  • Das duftet quasi bis hier her, Jens. Irre!
    Ich muss ja zugeben in den knapp 3 Wochen Hawaii völlig an den Pastrami-Sandwiches vorbei gekommen zu sein – da haben wir wohl etwas verpasst (wusst‘ ich doch, dass wir wieder hin müssen…! 😉 ).
    Das klingt nach einem klasse Rezept für die Bewirtung vieler Leute oder für eine Woche voller leckerer Sandwiches an jedem Tag. *Muhahaha*
    Wirklich fein. Rezept gespeichert! 🙂 Viele Grüße,
    Ylva

  • Sandra Gu sagt:

    Gerade erst entdeckt… Ihr bringt mich da auf Ideen… Wir hatten schon tolles Pastrami in NY, in dem Lokal vom Harry & Sally Film, mit der Orgasmus-Szene. Jetzt habe ich so Lust darauf. Gleich mal für das Wochenende noch eine Putenbrust auf dem Markt vorbestellen 😀

    • Jens sagt:

      Hi Sandra,

      auch von der Pute? „Original“ Pastrami ist ja vom Rind. Das muss ich auch noch irgendwann mal machen 😉

      Oder alternativ auch dort essen gehen 😀 War bestimmt toll.

  • Kerstin W. sagt:

    Hallo,

    heute habe ich dieses fantastische Rezept ausprobiert! Vielen Dank dafür!

    Ein Träumchen!!

    Grüße,
    Kerstin

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