Bis jetzt habe ich ja die Gerichte gelobt, die Herr Henssler in seinen Büchern präsentiert. Sowohl die Zeitangaben als auch der Geschmack und die einfache Zubereitung sagten mir sehr zu. Beim letzten Versuch aber bin ich nahezu verzweifelt. Ich schiebe die Schuld zu 50% auf Herrn Henssler und zu 50% auf mich. Ich versuchte mich am „Tabouleh“, welches ich schon öfter gegessen hatte, aber noch nie selber zubereitet. Was die ganze Sache noch schlimmer machte war, dass das Tabouleh von mir mit zu einem Grillabend mit Freunden genommen werden sollte. Am Ende erschien ich ohne das Tabouleh zum Grillabend.
Es war mein erster Versuch überhaupt mit Couscous zu arbeiten. Im Rezept wurde Bulgur empfohlen. Bulgur habe ich aber nirgends gefunden, daher habe ich als Alternative Couscous verwendet.
Die Zutaten waren recht simpel. Couscous, rote Zwiebeln, 1 Mango, 1 Gurke, Salz, Pfeffer, eine Art Dressing und ein paar frische Kräuter. Ich schnibbelte sämtliche Zutaten klein und machte mich dann an den Couscous. Da ich noch nie Couscous zubereitet hatte, hielt ich mich an die Zubereitung vom Karton. 500 gr. Couscous mit 700ml Gemüsebrühe oder kochendem Wasser 5 Minuten quellen lassen bei geschlossenem Deckel. Herr Henssler empfiehlt das Couscous / Bulgur 15 Minuten köcheln zu lassen.
Als ich nach 5 Minuten den Deckel vom Topf nahm, hatte ich einen großen Haufen „Matsch“ Couscous aber kein schön leichtes, flockiges Couscous so wie ich es mir erhofft hatte. Ich versuchte gefühlte 2 Stunden mit einer Gabel den Couscous aufzulockern aber es gelang mir nicht. Am Ende hatte ich viele einzelne Klumpen Couscous. Zum Wegschmeißen war es jedoch zu schade und am nächsten Tag stand sowieso das Hähnchencurry auf der ToDo-Liste. Dafür sollte es auf alle Fälle reichen.
Ich versuchte mein Glück also erneut mit einer 2. Packung Couscous. Diesmal nahm ich weniger kochendes Wasser (ca 400-500 ml) und rührte das Couscous ständig um und nahm es bereits nach 1-2 Minuten aus dem Topf. Es war nicht so ein klumpiger Haufen wie beim ersten Versuch aber immer noch nicht akzeptabel. Weitere gefühlte 2 Stunden, in denen wieder die Gabel ihre Arbeit leistete, dachte ich mir „ok optisch kein Highlight aber solange es am Ende schmeckt …“ und gab die restlichen Zutaten hinzu. Geschmacklich überzeugte mich das Ganze noch weniger als optisch. Es schmeckte nicht wirklich nach etwas, auch nicht nachdem ich massig Salz und Pfeffer hinzugab. Optisch war es auch ein totaler Reinfall. Ich weiß nicht was ich alles falsch gemacht habe, ich weiß nur, dass das Gericht von Herrn Henssler weder optisch noch geschmacklich so geplant worden ist. Jedenfalls hoffe ich es.
Das verkorkste Tabouleh wurde dann erst einmal von mir eingefroren, da ich es nicht wegschmeißen wollte. Es war ja nicht ungenießbar. Es schmeckte einfach nur nach nichts. Irgendwann wird es seine Verwendung finden. Aber sicherlich nicht für meine Gäste sondern nur für mich. Seit langem musste ich mich einem Rezept geschlagen geben. Ich glaube es ist sogar erst das zweite Mal, dass ich etwas (erst einmal) nicht anbiete/esse da es nichts geworden ist.
Wer weiß wie man Couscous / Bulgur zubereitet ohne das es klumpig wird sondern schön locker, darf es mir gerne hier in den Kommentaren mitteilen. Ich wäre sehr dankbar dafür.
Achja … ein Foto von dem Elend habe ich mir erspart. Daher gibt es diesmal keine Bilder.
Hallo Martin,
ähnlich, wie du deinen Cousous beschreibst, mache ich ihn eigentlich auch.
Auf meiner Packung steht als Mischungsverhältnis Gries zu Flüssigkeit 1:1, aber ich nehme kein kochendes Wasser, sondern Gemüsebrühe um damit schon ein wenig Geschmack dran zu bekommen. Erst kommt der Gries in eine Schüssel, meist direkt die Salatschüssel, kochende Brühe drüber, Deckel drauf, 5 min stehen lassen, mit der Gabel durchribbeln. Erst vorsichtig, und später bisschen rabiater um den großen Klumpen zu trennen. Da bleiben dann immernoch kleinere Knödelchen übrig, die dann aber, wenn die anderen (feuchten) Zutaten (bei mir Tomate, Gurke und Olive, fein gewürfelt) und eine Marinade (Olivenöl, Zitronensaft, Salz, Pfeffer) mit dran gekommen sind, nach dem Durchziehen von alleine auseinander gefallen sind.
Ich meine mich ganz dunkel zu erinnern, dass Bulgur (ähnlich wie Reis) in Wasser gekocht wird und dann ähnlich wie Reis schon in Körnchen sein müsste.
Einen großen Eigengeschmack bringen, glaube ich, beide nicht mit. Da muss man ordentlich was dran würzen, damit es nicht fad bleibt.
Jetzt bin ich gespannt, wie Couscous und Bulgur in anderen Haushalten zubereitet werden!
Viele Grüße
Simone
Hi,
es gibt Couscous und Instantcouscous. Die Beschreibung von Herrn Henssler klingt eher nach nicht Instant, der um einiges länger braucht. Ich habe bisher nur mit der Instantvariante gearbeitet. Dazu nehme ich wie schon von Simone beschrieben Couscous und kochendes Wasser in gleichen Teilen. Also für zwei Leute eine Tasse voll Couscous in eine Schüssel geben, Salz dazu geben (1/2 bis 1 TL), Wasser im Wasserkocher zum Kochen bringen und mit der selben Tasse abmessen auch in die Schüssel geben, kurz umrühren und stehen lassen. Wenn ich eh was kaltes zubereite steht der Couscous bis ich ihn weiter brauche, also wird durchaus auch kalt. Ich gehe dann einfach mit einer Gabel oder auch den Händen durch und er wird krümelig, also die einzelnen Körner sind fast alle einzeln. Vorher ist es auch bei mir eine komplett zusammenhängende Masse. Nach viel schmeckt es in der Tat nicht, aber er hat schon einen sehr dezenten Eigengeschmack, ich finds lecker. Dazu gibts meistens Joghurt und gebratenes Gemüse. Alles zusammen äußerst lecker.
Hoffe ich konnte damit weiterhelfen.
Liebe Grüße
Andrea
Moin,
soweit mir bekannt ist wird Couscous dampfgegart. Ich glaube traditionel wird der Couscous in einer Couscoussiere (http://www.mink-living.de/Media/Shop/couscoussieregross.jpg) zubereitet. Man könnte auch einen Dampfgarer oder einem Topf mit Sieb nehmen. Persönlich habe ich noch keinen Couscous so zubereitet um etwas mehr dazu sagen zu können.
Gruß Denis
Danke für eure Antworten. Ich werde es die Tage noch einmal testen, da mir Tabouleh und Couscous allgemein auch sehr gefällt. Schnell zubereitet und lecker in der richtigen Kombi.
Ich werde von meinen neuen Versuchen berichten
Strenggenommen gibt es nur zwei Sorten von Couscous, fertiger Instant-CC und selbstgemachter von Hand. Letztgenannter ist toll, aber der Arbeitsaufwand gewaltig. Den fertigen läßt man nur in Flüssigkeit quellen (ca. 1:1), den selbstgenannten dämpft man in speziellen Töpfen oder in einem Sieb, abgedeckt mit Tuch und Deckel.
Für Taboule verwendet man traditionell keinen CC, sondern Bulgur (allerdings empfiehlt sich hier der feine). Da hat der Herr Henssler recht :-).
Ich arbeite aktuell auch an diesem Praxistest, allerdings stelle ich die beiden Bücher von Steffen Henssler und Stefan Marquard gegenüber. Bei Henssler hatte ich auch einige Kopfschüttler….
Hallo!
Bei Couscous hab ich leider selber noch keine Erfahrung. Aber ich habe schon Bulgur auf eine witzige Art gemacht (abgekuckt von Nigela Lawson). Vielleicht magst Du Dir mal ansehen? : http://www.kuechenexperimente.at/2012/01/chorizo-kichererbsen/
Übrigends Bulgur gibt es bei uns in allen größeren Supermärkten bei den Reformsachen. LG Lissi