Lakritzrisotto mit Kohlrabi zum Lakritztag

Die Inspiration für dieses Gericht habe ich aus einer Session beim Foodblogger Camp in Reutlingen gezogen. Das Thema hieß schlicht und einfach Lakritz und weckte mein Interesse. Der Referent war Christian. Ein sau cooler Typ, der in Fachkreisen auch der deutsche Lakritzpapst genannt wird. Ich glaube es gibt keinen anderen Menschen, der soviel Know How zu dem Thema hat und zeitgleich eine solche Leidenschaft. Man spürt förmlich wie er für das schwarze Gold brennt und lässt sich von seiner Begeisterung anstecken. Die 45 Minuten vergingen wie im Flug. Nach Christians Ausführungen und der ein oder anderen Kostprobe fing es an zu rattern und irgendwie ging mir die Idee Lakritz in einem Risotto zu verwenden nicht mehr aus dem Kopf. Dieses Gericht möcht ich euch heute gerne vorstellen, denn heute am 12.04. ist offiziell Lakritztag!

Lakritzrisotto

Klingt komisch, schmeckt aber lecker

Lakritz ins Risotto zu geben klingt vielleicht erstmal komisch. Wenn man mal abseits von den ganzen (aus Lakritz-Sicht gesehen) minderwertigen Haribo und Katjes Produkten denkt, stellt man fest, dass Lakritz diese gewissen bitter-herben sowie auch süßen Nuancen mitbringt, die einfach super ins Risotto passen. Zusammen mit dem Whiskey, den ich diesmal statt dem klassischen Weißwein verwendet habe, passt das wirklich gut. Man darf nicht denken, dass das Risotto nun ausschließlich nach Lakritz schmeckt und eher an eine Nachspeise erinnert. Nein, vielmehr nimmt man es nur beiläufig war und die Würze des Süßholzes gibt dem Gericht den besonderen Kick.

Kleines Interview mit Christian vom Lakritzplanet

Ich habe Christian vorab gebeten ein paar Fragen zu sich und seiner Leidenschaft zu beantworten, um auch bei euch ein bisschen mehr Aufmerksamkeit und Interesse für gutes Lakritz zu wecken. Lest selbst.

Wie ist es zu deiner wahnsinnigen Lakritzbegeisterung gekommen?

Christian: Als Kind des Ruhrgebiets bin ich mit Lakritz (-schnecken) groß geworden. Irgendwann habe ich mich mal für Inhaltsstoffe, Produktion und so interessiert. Dabei gab es immer wieder Neues zu entdecken und so kam eins zum anderen. Heute freue ich mich, wenn ich Menschen für gutes Lakritz begeistern kann, dass sie so bisher nicht kannten.

Was ist der Lakritztag und welche Rolle spielst du dabei?

Christian: Der Lakritztag dient dazu, den Fokus der Öffentlichkeit auf Lakritz zu richten; da haben wir in Deutschland im Gegensatz zu Skandinavien noch Nachholbedarf. Ich bin der Initiator und Organisator dieses Events, der inzwischen Teilnehmer aus fünf Ländern hat.

Was macht für dich gutes Lakritz aus?

Christian: Zunächst mal qualitativ hochwertige Rohstoffe, aber natürlich achte ich auch auf die Verarbeitungsqualität der Produkte. Generell gilt aber: wenn es dir schmeckt ist alles gut.

Empfehle uns drei deiner aktuellen Lieblingslakritze.

Christian: Das ist gar nicht so einfach, denn das ändert sich immer wieder mal. Ein persönlicher Dauerbrenner ist Djúpur aus Island, eine tolle Schoko-Lakritz-Kombination. In meinem Tagesrucksack für unterwegs findet sich gerade eine Dose mit typisch spanischem Lakritz; sehr herb und hart. Und am Laptop liegen Ingwer-Lakritz-Stäbchen; ich finde diese Kombi sehr interessant.

Rezept & Zutaten (für 2 Personen)

  •  ca. 100g Risottoreis
  • 1 Schalotte
  • 2 EL Whiskey (bei mir Red Label)
  • Gemüsebrühe
  • 3 EL geriebener Parmesan
  • 2 EL Butter
  • 1/2 Kohlrabi
  • 3 TL Lakritzpulver (bei mir dieses)
  • 1 TL Lakritzsirup (bei mir dieser)
  • 1/2 EL dunkle Soja Sauce

Zubereitung

#1: Die Gemüsebrühe in einem seperaten Topf erhitzen. Die Schalotte fein würfeln und in Olivenöl anschwitzen. Danach den Risottoreis hinzugeben und kurz mit anschwitzen. Mit dem Whiskey ablöschen. Wenn der verkocht ist mit einer kleinen Kelle heißer Brühe auffüllen und einrühren. Wenn der Reis noch 1-2 Minuten die gesamte Flüssigkeit aufgenommen hat, wiederum Brühe nachgeben und das Ganze immer wieder wiederholen. Zwischendruch immer schön rühren.

#2: Kurz bevor der Risottoreis fertig ist, den sehr fein gewürfelten Kohlrabi, sowie Lakritzpulver und -sirup hinzu geben und unterrühren. Zum Schluss den Parmesan, die Soja Sauce, und die Butter unterrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Der Risottoreis  sollte weich sein, aber noch leichten Biss haben.

11 Kommentare

  • Maren sagt:

    Guten Morgen, das klingt wirklich sehr spannend. Hast du den super und das Pulver online bestellt ? Also bei dem Link ?

    • Maren sagt:

      Sirup und Pulver…… Sorry

      P.s. Der druckbutton funktioniert leider nicht

      • Jens sagt:

        Hi Maren,

        erstmal danke für den Hinweis. Der Druckbutton funktioniert wieder.

        Sirup und Pulver habe ich ehrlich gesagt geschenkt bekommen. In Deutschland kriegst du die Zutaten auch bei http://www.lakritzerie.com – Du kannst alternativ denke ich auch hochwertige Lakritzprodukte eines anderen Herstellers benutzen. Allerdings muss man dann vielleicht etwas mit den Mengenangaben spielen.

  • Fabian sagt:

    Wow, klingt super interessant. Ich bin eigentlich gar kein Risotto Fan, aber ich glaub das muss ich mal probieren

    • Jens sagt:

      Waaaaas? Wie kann man von der Kombination aus Reis, Parmesan und viel Butter kein Fan sein 😉

      Um so mehr freut es mich, wenn dich das Rezept anspricht.

  • Pingback: Am Lakritztag gab es lecker Lakritzrisotto › Deutscher Lakritztag
  • Maren sagt:

    So, passend zum lakritztag 2016 wird es nun endlich gekocht.
    Aufgrund mangels des Sirups, wird einfach mehr lakritzpulver genommen.

  • Sylvia sagt:

    Hey, Jens, ich weiß, Maren hat’s gemacht, für gut befunden und mir sogar empfohlen. Am kommenden WE werde ich mich daran versuchen. Sag mal….wieviel Brühe braucht man ungefähr? Welche Brühe nimmst du? Selbstgemachte? Wenn nicht selbstgemacht, welches Produkt? Fragen, Fragen ….. 😉 LG Sylvia

    • Jens sagt:

      Hi Sylvia,

      kommt ein bisschen auf den Reis an, wieviel Brühe der „zieht“. Aber für 2 Personen sollten 500ml Brühe eigtl reichen. Mit einem Liter bist du auf der sicheren Seite.

      Eigener Gemüsefond ist natürlich am besten, aber du kannst auch gut und gerne handelsübliche Gemüsebrühe nehmen. Die Marke ist dabei fast egal.

  • Sylvia sagt:

    Vielen Dank, das ist hilfreich. LG

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