Heute morgen habe ich nicht schlecht gestaunt, als ich die 3-4cm Schnee vom Auto gefegt habe. Darunter verbarg sich eine gut 15mm dicke Eisschicht die mit keinem Kratzer der Welt zu beseitigen war. Zum Glück habe ich mit noch die Fahrertür mit einem kräftigen Ruck aufbekommen, sonst hätte ich wohl das 10m Verlängerungsstromkabel und einen Fön aus der Wohnung holen müssen, um überhaupt mal die Tür aufzukriegen. Im Auto lag noch eine Flasche Scheibenenteiser. Der hilft bei normal zugefroren Scheiben echt gut. Heute hätte ich aber wohl einen ganzen Kanister allein für die Windschutzscheibe gebraucht. Half also nur den Motor laufen zu lassen und die Heizung voll aufzudrehen. Beim Warten wechselte immerhin der Status meiner Hände wieder von taub zu einfach nur kalt. Nach 10-15 Minuten konnte man dann endlich mal die ersten Stellen freikratzen und so ging es dann eine halbe Stunde später als geplant los zur Arbeit. Dass es auf den Straßen nicht unbedingt besser aussah, brauche ich sicher nicht erwähnen. Schleichen statt fahren war also die Divise. Ein richtiger Montag morgen, wie er im Buche steht. Ein alles andere als perfekter Start in die Woche.
Aber worauf ich eigentlich hinaus wollte: Ohne das fabelhafte Hirschgulasch gestern, hätte ich das alles nicht geschafft heute morgen. Ich bin fest davon überzeugt, dass es mir innerliche und seelische Kraft verliehen hat. Und obwohl es schon so lang im Magen schlummerte, hat es mich von innen gewärmt und mich vor dem schrecklichen Tod durch Erfrierung. Wäre ich nicht erfroren, wäre ich ohne dieses fabelhafte Wintergericht vermutlich an der Bitterkeit dieser aussichtslosen Lage zu Grunde gegangen. (Ich weiße hier nochmal darauf hin, dass es sich um einen Montag morgen handelt).
So, genug gejammert. Hier das Rezept
Zutaten:
- Butterschmalz
- 1/4 Knollensellerie
- 3-4 Karotten
- 1 Petersilienwurzel
- 2 große Zwiebeln
- 1 Zehe Knoblauch
- 3 EL Tomatenmark
- 500g Hirschgulasch
- 500ml Wildfond
- 400ml Rotwein
- 1/2 Dose Tomaten
- Lorbeerblatt, 1 Zweig Rosmarin, 3 Zweige Thymian
- 1 TL Kümmel
Zubereitung:
#1: Knoblauch, Möhre, Sellerie und Petersilien Wurzel fein würfeln. Von Karotte und Sellerie ebenfalls ein paar gröbere Stücke schneiden. Die Zwiebel vierteln.
#2: Fleisch im Bräter von allen Seiten scharf anbraten und wieder heraus nehmen. Gemüse hinzugeben und ca. 5 Minuten anschwitzen. Danach das Tomatenmark kurz mitrösten.
#3: Mehrmals mit wenig Rotwein ablöschen und so gut wie komplett einreduzieren lassen. Ca. 100ml Wein übrig lassen.
#4: Nun mit den Dosentomaten, Wildfond und dem restlichen Wein auffüllen. Einen Teebeutel mit den Kräutern/Gewürzen füllen und ebenfalls dazu geben.
#5: Für 2-3 Stunden bei milder Hitze köcheln lassen bis das Fleisch schön zart ist. Die restlichen 20-30 Minuten offen köcheln lassen, um die Sauce etwas einzureduzieren.
#6: Mit Knöpfli oder beliebiger anderer Beilage servieren.
Was habt ihr in Deutschland denn für eine miese Kälte. Heute hat mir schon jemand aus dem Bayrischen Wald mitgeteilt, dass sie Blitzeis hatten. Ist ja grässlich.
Gut, dass Dich der Hirsch dermassen gestärkt hat – wäre ja wirklich schade um Dich gewesen 🙂
Und in Bern hat schon der Sommer begonnen, oder wie? 😉
Ich dachte ja immer, dass es in der Schweiz im Winter tendenziell kälter ist …
für was so ein Hirschlein nicht alles gut sein kann – schmunzel!
Liebe Grüsse aus Zürich,
Andy