Letzte Woche war Geburtstagswoche im Hause gekleckert.de. Sowohl die Dame des Hauses als auch ich feierten den jeweiligen Jahrestag. Bei mir gehts jetzt eiskalt auf die 30 zu und ich bibbere und schlottere schon ein wenig vor Angst – Ich stelle mir das immer wieder als eine kleine Nahtoterfahrung vor. Meine Freundin hat zu ihrem Glück noch zwei Jahre länger Zeit.
Wenn es nach mir ginge, würde ich meinen Geburtstag gar nicht groß feiern. Ich, als alter Geburtstagsmuffel, vergrabe mich da lieber irgendwo, schalte das Handy aus und warte 24 Stunden lang, bis das Unheil überstanden ist. Ich mein, was soll das? All die Leute rufen an und erinnern einen daran, dass man schon wieder ein Jahr älter geworden ist. Alle? Nein, nicht alle. Das machen nur noch die paar Gallier unter den Gratulierern. Die vielen Römer schreiben heutzutage eine SMS, bei Whatsapp oder posten dir ein freundliches „Du alter Sack“ auf die Pinnwand. Naja, OK. Ich gebs zu. Eigentlich habe ich mich ja doch ein bisschen gefreut. Vor allem auch über meine Eltern, die die weite Reise aus Düsseldorf auf sich genommen haben und extra vorbeigekommen sind, um mit uns eine schönen Abend mit gutem Essen und Trinken in einer sehr schönen Atmosphäre in der die Küche zu verbringen.
Ganz anders geht es da meiner Freundin. Sie macht die Nacht zuvor vor Aufregung kaum ein Auge zu, richtet einen Geburtstagstisch für die ganzen Geschenke mit Luftballondekoration her und backt sich selbst eine wunderbare Torte. Unsere Gäste und ich konnten allerdings auch davon profitieren. Die aufgetischte Rüebli Torte war ein absoluter Traum. Nicht nur hübsch anzusehen sondern auch mega lecker. Alle Gäste waren begeistert. Alle? Ja, Alle!
Zutaten (Wichtig: Zutaten beziehen sich auf eine Springform. Wer also die Torte so schön hoch wie im Bild zu sehen haben möchte, braucht die doppelte Menge von allem):
- 6 Eigelb
- 180 g Zucker
- 1 Prise Salz
- 2,5 EL warmes Wasser
- Schale einer halben Zitrone, fein gerieben
- 300 g Rüebli / Karotten
- 1/2 TL Zimt
- 6 Eiweiß
- 300 g gemahlene Mandeln
- 90 g Mehl
- 1/2 TL Backpulver
Für die Füllung/Glasur (für gesamte Torte):
- 40 g Butter
- 200 g vollfett Frischkäse
- 1 EL Zitronensaft
- 750g – 800g Puderzucker
Zubereitung:
Um die gleiche Höhe der auf dem Foto zu sehenden Torte zu erreichen, müssen 2 Kuchen mit dem gleichen Biskuit gebacken werden. In diesem Fall wurde eine 26 cm Durchmesser Springform verwendet.
Damit alles frisch bleibt und der Teig aufgrund des aufgeschlagenen Eiweißes nicht zusammenfällt, empfiehlt es sich den Teig für die Kuchen jeweils nacheinander anzurühren. Sollte der Backofen groß genug und zwei Springformen vorhanden sein, kann der Teig natürlich auch in einem angerührt und gebacken werden.
#1: Vorbereitungen: Rüebli schälen und sehr fein reiben. Vor dem Anrühren des Teiges muss der Backofen auf 180° vorgeheizt werden. Der Rost (und später der Kuchen) sollte auf der unteren Ofenhälfte platziert und die Springform vorher erst mit Butter eingefettet und dann Mehl eingestäubt werden.
#2: Eigelb, Zucker, Salz und Wasser verrühren, bis die Masse hell und schaumig ist. Abgeriebene Zitronen-Schale, die geriebenen Rüebli und Zimt hinzugeben und gut mischen.
#3: Eiweiß in einer separaten Schüssel zu Eischnee schlagen und auf die Masse geben. Mandeln darüber streuen. Mehl und Backpulver dazu sieben und alles sorgfältig unterheben.
#4: Den Kuchen nun für 45-55 Minuten backen. Schritte #2 und #3 wiederholen und auch den zweiten Kuchen wieder für die gleiche Zeit in den Ofen stellen. Wessen Ofen groß genug ist, kann natürlich auch von allem die doppelte Menge nehmen, den Teig in einem Rutsch zubereiten und die Kuchen gleichzeitig im Ofen backen. Wir haben diesen Luxus leider nicht. Die Kuchen nach dem Backen auskühlen lassen.
#5: Für die Füllung bzw Glasur die Butter mit dem Frischkäse zu einer homogenen, glänzenden Masse verrühren. Sollte sich die Butter nicht recht mit den Frischkäse verbinden, kann man die Masse ganz kurz (nicht zu heiß) über dem Wasserbad erwärmen. Sodass die Butter leicht schmilzt und sich somit leichter mit dem Frischkäse verbindet. Zitronensaft hinzugeben und unterrühren. Den Puderzucker nach und nach dazu sieben bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.
#6: Die beiden ausgekühlten Kuchen in der Mitte in zwei separate Böden teilen. Zwischen jeden Boden nun eine dünne Schicht Glasur streichen und mit Hilfe eines Tortenrings aufeinander stapeln. Zum Schluss die restliche Glasur auf die Torte streichen und von der Mitte aus auf den Rand und die Seiten verteilen. Mit Marzipanrüebli verzieren und kalt stellen.
Das ist ein wahres Prachtstück! Kompliment.
Verstehe ich das richtig: wenn man den Kuchen nur ’normal‘ hoch backt (also eine normale Springform verwendet), wird der Kuchen einmal in der Mitte durchgeschnitten und bekommt da ein wenig von der Glasur hinein??
Deine Rezeptangaben beziehen sich in Teig und Füllung/Glasur nur auf eine Springformmenge?
Hallo Eva,
die Kuchenzutaten sind für genau eine Springform ausgelegt. Wenn du die Torte so hoch wie auf dem Bild haben möchtest, musst du die ganze Menge mal zwei nehmen. Also brauchst du insgesamt 12 Eier, 360 g Zucker etc… Die Zutaten für die Glasur reichen für den ganzen Kuchen. Da musst du nicht die doppelte Menge nehmen. Am Ende solltest du 4 einzelne Böden (zwei Kuchen die jeweils halbiert werden) haben auf die du jeweils eine sehr dünne Schicht der Glasur aufträgst. Sehr dünn, damit du später genug hast um die komplette Torte mit Glasur zu bestreichen.
Die Antwort auf deine Frage: Ja, wenn du den Kuchen ’normal‘ hoch backst, wird der Kuchen in der Mitte durchgeschnitten und ein wenig Glasur hinein gestrichen.
Ach, richtig ernst wird es erst, wenn man zu Pensionierungs-Vorbereitungskursen eingeladen wird ;-)!
Liebe Grüsse aus Zürich,
Andy
PS. Sehr schöne Torte übrigens!
Also gefühlt geh ich ja schon nächstes Jahr in Rente 😉