Früher gabs ja bei mir zu Hause immer Reibekuchen. Ehrlich gesagt war ich da in jungen Jahren aber nie so der Fan von. Nach und nach mochte ich die fettigen Kartoffelplätzchen aber immer lieber. Besonders mit selbst eingekochten Apfelmus von meiner Mutter.
Der Unterschied zum Rösti besteht hauptsächlich darin, dass die Kartoffel für Reibekuchen sehr fein geraspelt und für das Rösti eher grob geraffelt werden. Außerdem wird dem Rösti meist noch eine sehr feine geraspelte Zwiebel spendiert.
Zu unserem Rösti gab es zweierlei Dip. Zum einen war das eine fruchtige Mango-Senf-Creme und zum anderen ein leckerer Avocado Dip. Allerdings habe ich auch von ganz hinten aus dem Schrank noch ein Glas mütterliches Apfelmus hervorgezaubert, was ebenfalls zum dippen ordentlich durchziehen genutzt wurde.
Das Rezept stammt aus dem Buch Kartoffel: Die andere kulinarische Bibliothek (Collection Rolf Heyne) und wurde nur leicht adaptiert. Das Buch enthält eine Vielzahl von Rezepten rund um des deutschen beliebtestes Gemüse. Auf fast 300 Seiten gibt es viel neues zu entdecken und oftmals ist man erstaunt, was man außer Brat- und gekochten Salzkartoffeln nicht sonst noch alles mit dieser wunderbaren Knolle anfangen kann. Klare Kaufempfehlung meinerseits!
Zutaten:
Für die Mango-Creme:
- 1 Mango
- 125g Creme Fraiche
- 1 TL mildes Curry Pulver
- etwas Chili
- 1 EL körniger Senf
- Salz und Pfeffer
Für die Avocado Creme:
- 1 Avocado
- 100g Quark
- 1 EL frischgepresster Zitronensaft
- 1 kleine Knoblauchzehe, fein gehackt
- Salz und Pfeffer
Für die Röstis:
- 1,5 kg festkochende Kartoffeln (zB Sieglinde oder La Ratte)
- 1 große Zwiebel
- 2 Eigelb
- Muskatnuss, frisch gerieben
- Salz und Pfeffer
- ca. 5 EL neutrales Pflanzenöl zum Ausbacken
Zubereitung:
#1: Mango schälen und Fruchtfleisch vom Kern schneiden. Zusammen mit den restlichen Zutaten in ein hohes Gefäß geben und ordentlich durchpürieren, bis die Masse schön cremig ist. Kalt stellen.
#2: Avocado halbieren und den Kern herauslösen. Fruchtfleisch mit einem Löffel herausschaben. Ebenfalls unter Zugabe der restlichen Zutaten in einem hohen Gefäß pürieren und im Anschluss kalt stellen.
#3: Kartoffeln schälen und auf einer groben Reibe in eine Schüssel reiben. Die Zwiebel ebenfalls reiben, zur Kartoffel geben und gut vermengen. Die Mischung in ein Sieb geben und dieses über eine Schüssel stellen, sodass das austretende Kartoffelwasser aufgefangen werden kann (ca. 15 Minuten).
#4: Kartoffelwasser vorsichtig abgießen sodass nur die Kartoffelstärke am Boden zurück bleibt. Die abgetropfte Kartoffelmasse nochmal mit den Händen gut ausdrücken, zu der Stärke in die Schüssel geben und gut vermengen. Nun die Eigelbe hineinrühren und das Ganze kräftig mit Muskatnuss, Salz und Pfeffer abschmecken.
#5: Am Anfang ca. 1EL Öl in einer Pfanne erhitzen. Mit einem Esslöffel etwas von der Kartoffelmasse nehmen und in die Pfanne geben. Dabei mit dem Löffel leicht flach drücken. Von jeder Seite jeweils rund 3 Minuten goldbraun backen. Mit einem Pfannenwender die fertigen Rösti entnehmen und auf einem Küchenpapier kurz abtropfen lassen. Danach im auf 60° vorgeheizten Ofen warmhalten, bis alle Rösti fertig ausgebacken sind.
#6: Rösti mit Avocado- sowie Mangocreme (und Apfelmus) servieren.
Ähmmm, lieber Jens – also als Schweizerin muss ich intervenieren. Es heisst nicht DAS oder DER Rösti sondern DIE Rösti. Und in eine klassische Rösti gehört ganz sicher nienienie ein Ei. Eine Rösti wird nur aus guten Kartoffeln, Butterschmalz und Salz gemacht (http://wildespoulet.blogspot.ch/2012/01/rosti-das-schweizer-nationalgericht.html).
Sobald da Ei drin ist, nenn es von mir aus Kartoffeküchlein oder sonstwie. Aber Rösti ist es sicher nicht. Nichtsdestotrotz sehen Deine Kartoffelküchlein zum Fr…. aus – und die zwei Crèmes dazu setzen dem Ganzen die Krone auf 🙂
Achja und noch was… Rösti ist auch in der Mehrzahl Rösti. Eine Rösti, zwei Rösti, drei Rösti… 😉
Puh, da hat man schon ne Schweizerin im Haus (meine Freundin) und doch so ahnungslos 🙁
Danke für die Aufklärung 🙂
Sieht unheimlich lecker aus, muss ich bei Gelegenheit einmal selbst testen 🙂