Na? Wer hats auch geguckt? „Kitchen Impossible“ auf Vox. Einer zur Abwechslung mal richtig tollen Kochshow, die mir den ein oder anderen Sonntag Abend versüßt hat. Normalerweise schaue ich eigentlich gar kein Fernsehen, doch für das Duell zweier gestandenen Köche habe ich des öfteren mal eine Ausnahme gemacht – oder zumindest die Sendung ein paar Tage später in der Mediathek geschaut. In einer der letzten Folgen musste Tim Mälzer auf einer italienischen Hütte in den Tiroler Bergen Knödel zubereiten. Wenn ich mich recht erinnere fielen darunter ein Spinatknödel, ein Käseknödel, ein Rote Beete Knödel, sowie ein Topfenknödel. So einfach, so gut und dennoch unfassbar anspruchsvoll, was Mälzer auch zu spüren bekam. Bei der Jury konnte er nicht mit allen hergestellten Knödeln punkten und schnitt in der Endabrechnung lediglich mittelmäßiges ab, was man von einem Koch, der sich der Hausmannskost verschrieben hat, wohl eher nicht erwartet hätte.
Auf die richtigen Zutaten und die Verarbeitung kommt es an
Die Herrstellung von Knödeln sieht auf den ersten Blick zwar einfach aus, kann aber durchaus tückisch sein. Viele Dinge gibt es zu beachten. Das fängt bei der Beschaffung der Zutaten und vor Allem des richtigen Brotes an und hört bei der Verarbeitung des Knödel Teiges auf. Dieser sollte nämlich nicht zu fest geknetet sondern nur locker mit den Fingern vermengt werden, damit die Knödel später nicht zu fest werden.
Die Liebe zum Einfachen
Bei besagter Sendung ist mir mal wieder aufgefallen wie sehr ich die einfachen Dinge im Leben liebe. Sei es ein selbstgebackenes Brot mit guter Butter und gutem Salz oder eben einem selbstgemachten Knödel. Wenn ich ehrlich bin habe ich mit Ausnahme von Serviettenknödeln nämlich noch nie selbst geknödelt. Das wollte ich unbedingt nachholen. Für den Anfang habe ich mich mal an die Spinatknödel gewagt. Für den ersten Versuch sind die auch verdammt gut geworden und daher möchte ich das Rezept gerne mit euch teilen.
Rezept & Zutaten (für 4-6 Spinatknödel)
- 180g altes trockenes Weißbrot, klein gewürfelt
- 225ml warme Milch
- 500g TK Blattspinat (ca. ein halber Beutel)
- 2 Schalotten
- 1 kleine Knoblauchzehe
- 4 Zweige frischer Oregano, fein gehackt
- 2 Eier, verquirlt
- 100g Mehl
- 10g Speisestärke
- ca. 25g geriebenen Parmesan
- Salz, Pfeffer, frisch geriebene Muskatnuss
- 1/2 TL Piment d’Espelette
- 50g Butter
- Speckwürfel
Zubereitung
#1: Weißbrotwürfel mit der erwärmten Milch mischen und ca. 20 Minuten ziehen lassen.
#2: Blattspinat auftauen lassen, in einem Sieb ordentlich ausdrücken, bis kein Wasser mehr austritt und im Anschluss sehr fein hacken.
#3: Schalotten und Knoblauch sehr fein würfeln und in etwas Olivenöl bei mittlerer Hitze glasig dünsten. Danach den Spinat noch kurz dazu geben.
#4: Spinat-Zwiebel Mischung, die verquirlten Eier, Mehl, Speisestärke, Oregano und den Parmesan zum Brot hinzugeben und mit Salz, Pfeffer, Muskatnuss und Piment d’Espelette würzen. Nun die Masse mit den Fingern locker vermengen. Hierbei darauf achten den Teig nicht zu sehr zu kneten und zu pressen. Sonst werden die Knödel später zu fest. Teig für rund 30 Minuten abgedeckt ruhen lassen.
#5: Einen großen Topf mit Wasser erhitzen. Das Wasser sollte ca. 90° haben. Also heiß sein, aber nicht kochen. Die Knödelmasse mit bemehlten Händen zu Kugeln formen und in das Wasser gleiten lassen. Für ca. 10 Minuten gar ziehen lassen. Wenn die Spinatknödel nach oben an die Wasseroberfläche steigen sind sie fertig. Entnehmen und kurz abtropfen lassen.
#6: Parallel in einer Pfanne die Butter bei mittlerer Hitze zerlassen und die Speckwürfel hinzu geben. Wenn die Butter leicht braun ist die Knödel noch mal kurz mit die Pfanne geben. Spinatknödel auf einem Teller anrichten. Etwas von der Butter und den Speckwürfeln darüber träufeln, mit Parmesan und etwas Pfeffer garnieren.
So, jetzt muß ich hier mal ganz kurz und knapp einen loswerden:
Das was Du hier so publizierst finde ich einfach nur GEIL! Vielen Dank für Deinen genialen Blog und bitte weiter so!
Ganz liebe Grüße.
Tom von Toms Kochbuchblog
Besten Dank, Tom.
Freut mich, wenn es dir bei mir gefällt. Das Kompliment kann ich auch nur zurück geben 😉
Ein tolles Rezept Jens, das in der Familie super ankam – dafür volle Punktzahl 😉
Frage: hast du das auch schon mit frischem Spinat versucht?
Die Spinatknödel sind im Wasser immer oben geblieben, aber das hat dem Ergebnis nicht geschadet 🙂
Viele Grüße
Guido
Hi Guido,
mit frischem Spinat habe ich es noch nicht probiert, aber ich würde ihn vorher in der Pfanne zubereiten und dann wie gehabt verfahren. Das sollte kein Problem sein.
Das ist ein wirklich fantastisches Rezept für die Winterzeit. Deftig und mit sehr viel Geschmack.