Schon was länger gab es kein Rezept mehr von mir. Woran das liegt? Nun, wie die meisten ja wissen bin ich vor ein paar Jahren in die sogenannte „Toskana Deutschlands“ gezogen und hier ist es momentan einfach sehr warm – nein, heiß. Bei Temperaturen von teilweise über 40° sinkt einfach meine Motivation, sich in die Küche zu stellen und irgendwas zu kochen, in den mehrstellig negativen Bereich. Einmal habe ich es versucht aber die Mischung aus Dachgeschosswohnung, Außentemperatur von über 30°, laufendem Ofen und zwei rennenden Herdplatten waren dann doch zu viel des Guten. Fotografieren war eher auch nicht drin. Jeder Versuch durch den Sucher zu gucken endete mit einem großen Schweißfleck auf der Rückseite der Kamera. 🙁
Wie ihr seht musste Abkühlung her. Die Nektarinen lagen noch rum und wollten gegessen werden. Sahneeis kam aber nicht in Frage. Da muss man ja wieder den Herd anschmeißen, um Milch und Sahne aufzukochen. Also fiel die Wahl auf ein Sorbet, welches ich an heißen Tagen auch gerne einem Sahne-Eis vorziehe. Der Wein bringt eine angenehme herbe Note und der Rosmarin, aus dem heimischen Balkon-Kasten, sorgt für das gewisse Etwas.
Wie man Nektarinen einfach häuten kann
Je reifer die Nektarinen sind, desto besser lässt sich die Haut abziehen. Sollten die Nektarinen noch sehr fest und die Haut nur schwer abzulösen sein, gibt es einen einfachen Trick. Ritzt die Haut der Nektarinen kreuzweise an der Unterseite ein und legt sie für 1-2 Minuten in kochendes Wasser. Danach entnehmen und für eine Minute in kaltes Wasser legen. Nun sollte sich die Haut wunderbar mit einem kleinen Küchenmesser oder direkt mit den Fingerspitzen abziehen lassen.
Noch mehr Sorbet!
Wem Nektarinen Sorbet noch nicht genug ist, der kann sich gerne auch mal bei meinen Foodblog-Kolleginnen umsehen. Die können das nämlich auch alle sehr gut – oder sogar noch besser 😉 Lasst euch von diesen Beispielen inspirieren und kühlt euch ab an diesen heißen Sommertagen.
- Bei Ylva gibts Johannisbeer Sorbet mit Bitter Lemon
- Die letzten Erdbeeren können noch schnell zu einem leckeren Erdbeer Sorbet verarbeitet werden. Mit Basilikum von Natalie, oder mit Minze von Tanja – Beides super!
- Blumig wirds bei Ameli mit Whiskey Sorbet mit essbaren Blüten
- Wenns mal schnell gehen muss und nach Himbeer schmecken soll, schaut ihr am besten bei Tina vorbei
- Connys Waldbeersorbet solltet ihr euch auch noch unbedingt ansehen
Rezept & Zutaten
- 5 Nektarinen (á ca. 100g)
- 80g Zucker
- 200ml Wasser
- 150ml Weißwein (bei mir: Morio Muskat)
- 2 kleine Stängel Rosmarin
Zubereitung
#1: Wasser mit Zucker einmal kurz aufkochen und dabei den Zucker verrühren bis er sich aufgelöst hat. Den Zuckersirup dann beiseite stellen und kurz etwas abkühlen lassen. Nektarinen häuten (siehe oben) und den Kern entfernen.
#2: Das Fleisch der Nektarinen mit dem Zucker Sirup pürieren. Rosmarin Nadeln abzupfen und sehr fein hacken. Gemeinsam mit dem Wein unter das Nektarinen Püree mischen und danach kalt stellen.
#3: Die Mischung in der Eismaschine zu Sorbet drehen, ggf nochmal 1-2 Stunden im Eisfach fester werden lassen oder direkt servieren. Wer keine Eismaschine hat, stellt die Eismasse ins Gefrierfach und rührt alle 20-30 Minuten mit einer Gabel um, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.
WOAH! Was für eine tolle Idee, Jens! Nektarinen stehen bei mir – direkt nach den Erdbeeren und Kirschen – ganz weit oben auf meiner sommerlichen Fruchtbomben-Liste. Sie sind einfach zu lecker. Aber Eis/Sorbet habe ich damit bisher noch nie gemacht. Das muss dringend probiert werden!
Kochen bei diesen Temperaturen macht wirklich nur bedingt Laune: Wenn man den Herd nicht anschalten und am besten nicht mal kauen muss geht’s immerhin. 😉 So ein Eis ist da doch wirklich perfekt. Aber freuen wir uns, solange es noch warm ist: Nur noch 5 Monate bis (fast) Weihnachten… brr!
Liebe Grüße und übrigens vielen Dank für die Verlinkung!
Ylva
Och an und um Weihnachten kann man dann ja wieder schöne Schmorgerichte auspacken. Da bin ich auch nicht traurig drum 😉
Und die Verlinkung hast du mir ja förmlich aufgezwungen mit deinem genialen Sorbet 😉
Au ja: Schmorgerichte! Und Suppen!
Naja… ist ja bald wieder soweit 😉 Bis dahin gibt’s zum Glück noch tolles, reifes Obst.
Super! Ich liebe Sorbets, besonders im Sommer, wenn es warm ist 🙂 Ich kann mir die Kombination von Nektarinen und Rosmarin sehr gut vorstellen! Werde ich auf jeden Fall mal ausprobieren! Danke für die anderen Verlinkungen, da ist bestimmt für jeden das passende dabei 🙂 Liebe Grüße aus Schenna!
Hi Melanie,
freut mich sehr wenn dir das Sorbet gefällt. Wenn du es ausprobierst, lass mich wissen, obs geschmeckt hat 😉
mhhh, hört sich toll an! Wo ich Nektarinen doch so liebe… Danke fürs Verlinken 😉
Danke und gerne doch 😉
Kaum zu glauben aber wahr: Mein Freund und ich haben eine kleine Backpause eingelegt, weil es doch einfach viel zu warm für selbstgebackenes Brot und Muffins ist. Aber jetzt wo es wieder etwas kühler ist, geht’s endlich weiter.
Hitzefrei soll man sich bei solchen Temperaturen definitiv auch gönnen 😉
Seit geraumer Zeit verbindet mich eine wahre „Hassliebe“ mit diesem Blog! Immer wenn ich hier reinschaue, bekomme ich Hunger und mein Kleinhirn schickt mich Richtung Kühlschrank! Trotzdem muss ich immer wieder reinschauen, denn hier gibt es viel zu lernen und noch geilere Bilder! Macht Lust aufs nachkochen!
Mach weiter so, Jens!
Hi CorrIdO,
vielen Dank! Es freut mich sehr wenns dir bei mir gefällt und ich dich zum Nachkochen inspirieren kann.
Komm gerne immer wieder 😉
Hallo Jens
sehr schönes Rezept! Rosmarin geht bei mir immer! Ich habe mir kürzlich eine Glace(=Eis)maschine angeschafft und bin noch etwas am Experimentieren. Weils so heiss war, habe ich bei meinem Gurkensorbet – nicht wie du – keinen Sirup gekocht. Gleich aus der Maschine geht’s, ansonsten wird’s hart.
Hast du dir auch überlegt, den Rosmarin zusammen mit dem Zucker zu Sirup aufzukochen, um diesen zu aromatisieren?
Liebe Grüsse aus der Schweiz
Hi fischkutter,
dass Glace = Eis ist, musst du jemandem, der seit vielen Jahren mit einer Schweizerin zusammen ist nicht erklären 😉
Meiner Meinung nach wird die Konsistenz besser wenn man vorher einen Sirup kocht statt alles einfach in die Maschine zu werfen. Der Zucker löst sich dann besser auf und verteilt sich auch wesentlich besser. Beim direkten Einfüllen in die Maschine hätte ich Angst, dass sich der Zucker zB in den unteren Ecken konzentriert.
Den Sirup mit Rosmarin zu aromatisieren ist denke ich auch möglich. Ich find es aber schöner, dass ich bei meiner Variante erst einen vollen Fruchtgeschmack im Mund habe und dann der Kick durch den Rosmarin kommt, wenn man auf ein Stückchen davon stößt.
Viel Spaß und Erfolg beim Glace machen wünsch ich dir weiterhin. Das ist einfach eine tolle Sache.
Gruß
Jens