Alles isi oder was? Thermo Whip Plus die Erste… oder Zweite?

Auf Facebook hatte ich neulich ja schon mein neustes Schmuckstück vorgestellt. Den Thermo Whip Plus von isi. Der Thermo Whip Plus wurde vor einigen Jahren von Ferran Adria, dem Sterne-Koch aus Spanien, zusammen mit der Firma isi entwickelt. Ferran Adria, „Erfinder“ und Vorreiter in Sachen Molekularküche, wollte Mousse, Espumas, Saucen etc. ohne Sahne und relativ schnell herstellen. So entstand der isi Whip (Es gibt Gourmet Whip, Thermo Whip und Dessert Whip, jeweils in unterschiedlichen Größen).

Da ich diese ganze Molekulargeschichte sehr spannend finde, habe ich mich vor kurzem entschlossen mir auch einen Thermo Whip zuzulegen. Mit dem Thermo Whip soll es möglich sein, kalte und heiße Speisen zuzubereiten und über mehrere Stunden im Siphon liegen zu lassen. Wenn man sich Videos dazu anschaut sieht es auf dem ersten Blick auch alles „isi“ aus. Versucht man sich dann aber selber an der Sache, muss ich häufig feststellen dass zwischen mir und den Sterneköchen doch noch ein Unterschied liegt 🙂 Ein Küchengerät ist ohne richtige Anwendung kein Zauberstab.

Mein erster Versuch mit dem Thermo Whip war eine Schoko-Mousse die nur aus Wasser und Schokolade bestand. Relativ spontan und ohne optimale Schokolade. Riesen Sauerei in der Küche, viel Aufwand, kein perfektes Ergebnis, aber eine Mousse in die ich mich hätte reinlegen können. Ich möchte mir garnicht vorstellen wie es schmeckt, wenn es mir perfekt gelingen würde. Wahrscheinlich würde ich nur noch Desserts zubereiten und in kürzester Zeit verfetten.

 

Heute stand dann mein erster richtiger Versuch an. Für den Anfang hatte ich mir ein Rezept von isi-recipes.at ausgesucht. Schoko-Erdnuss-Cupcakes mit Limetten-Joghurt Topping. Klingt lecker, sieht auf dem Bild lecker aus und ist ja mit dem Thermo Whip alles isi zubereitet. Dachte ich …

Nachdem ich vormittags alle Zutaten eingekauft hatte…

Zutaten:

Für die Cupcakes (laut Seite 12 Stück. Ich habe ohne Probleme 16 damit geschafft)

  • 340gr brauner zucker
  • 250 gr Butter
  • 170 gr Schokolade
  • 240 gr Mehl
  • 2 TL Backpulver
  • 3 Eier
  • 120 gr Nüsse (ich habe einen Nussmix verwendet und die Erdnusscreme weggelassen)
Fürs Topping:
  • 60 ml Limettensaft
  • 160 gr Mascarpone
  • 240 ml Joghurt
  • 1 Blatt Gelatine
  • 40 gr. Zucker
… machte ich mich an die Zubereitung des Toppings. Das sollte mehrere Stunden im Kühlschrank liegen, deshalb wurde es schon mittags hergestellt.

Zubereitung:

Fürs Topping die Gelatine im kalten Wasser einweichen. 80 gr. Mascarpone im Topf erwärmen, Gelantine einrühren, restliche Mascarpone hinzugeben. Den Joghurt mit dem Zucker und dem Limettensaft vermixen und alles zur Mascarponemasse hinzugeben. Durch ein Haarsieb die Masse direkt in den isi Thermo Whip geben. 1 Kapsel aufschrauben und ordentlich schütteln. Den Thermo Whip über mehrere Stunden, liegend im Kühlschrank lagern.

Damit wäre das Topping auch schon fertig.

Für die Muffins die 340gr braunen Zucker zusammen mit der Butter und der Schokolade im Topf erhitzen und schmelzen lassen.
An dieser Stelle gingen die Probleme schon los. Die 340 gr. brauner Zucker sind echt viel. Für mein Empfinden viel zu viel. Nächstes Mal werde ich es mind. um 50% reduzieren.
Das nächste was mich störte war, dass die Butter als erstes schmolz, dann die Schokolade und dann der Zucker. Was bei rauskam war ein flüssiger, brauner Mix in dem sehr viel Zucker schwamm der nicht schmelzen wollte. Ich musste die Hitze ordentlich hochdrehen und ewig in der Masse rumrühren, damit nichts anbrannte.

Das nächste Mal werde ich zuerst den Zucker vorsichtig erhitzen, dann die Schokolade hinzugeben und dann die Butter. Alle Zutaten zusammen von Anfang an ist nicht gut.

Nachdem die Masse mehr oder weniger frei von Zuckerstücken war, wurden 3 Eier schaumig aufgeschlagen und der Masse hinzugegeben.Die Nüsse zwischenzeitig klein gemixt mit dem Handmixer und ebenfalls hinzugeben. Die 2 TL Backpulver mit dem Mehl vermixen und langsam, stufenweise der Schokomasse hinzugeben.

Die Masse in Muffinformen füllen und für 20 Minuten auf 180° in den vorgeheizten Ofen geben. Ich heize meinen Ofen selten vor, da er ordentlich Hitze entwickelt. Heute habe ich mich einmal ans Rezept gehalten und wurde prompt dafür bestraft. Nach 20 Minuten waren die Muffins äußerlich am maximum und innen noch nicht ganz fertig. Also kurz abkühlen lassen, Ofen auf und erneute 5 Minuten bei ca. 130°. Nun waren die Muffins durch. Muffins ordentlich abkühlen lassen.

Das Topping lag nun gute 5 Stunden im Kühlschrank. Ordentlich geschüttelt und ab damit auf die Muffins. Geschmacklich ein Traum, von der Konsistenz her leider nur durchschnittlich. Leider weiß ich nicht wo der Fehler liegt. Meine Vermutung:

1. 1 Blatt Gelatine reicht nicht aus
2. Ich müsste 2 anstatt 1 Lachgaskapsel benutzen (eigentlich reicht aber 1 Kapsel)
3. 5 Stunden im Kühlschrank gelagert war zu wenig

Nach dem Anrichten wollte ich natürlich auch direkt probieren, was ich da so fabriziert habe. Wie bereits erwähnt, war das Topping ein Gedicht. Sehr lecker aber nicht so stabil wie erwartet. Wie man auf dem Foto erkennen kann, beginnt das Topping bereits nach wenigen Minuten zu zerlaufen. Nach 20 Minuten Raumtemperatur ist das Topping komplett in sich zusammengebrochen. Schmilzt aber nicht komplett und bleibt immerhin auf dem Muffin liegen und zerläuft nicht.

Die Muffins … ja wie soll ich es sagen … der Boden ist schwarz und hart, der komplette Muffin ist trocken, schmeckt wenig nach Schokolade, dafür komplett nach Zucker. Einfach ausgedrückt: fast ungenießbar. Es ist nicht das erste mal das ich Muffins gemacht habe und gerade meine Schokomuffins kommen bei Freunden und Kollegen immer gut an aber diese hier würde ich niemanden anbieten. Nun lagern hier 15 ungenießbare Muffins mit Topping. Es fällt mir echt schwer Lebensmittel wegzuschmeißen aber diese Muffins werden wohl leider in der Tonne landen (müssen) 🙁

Fazit:

  • 100%ig nach Rezept kochen/backen ist nichts für mich. Frei nach Schnauze klappt besser.
  • Der Thermo Whip Plus ist eine geniale Erfindung, macht einen aber nicht automatisch zum Meister in der Küche. Da wird wie überall Übung und Erfahrung, im Laufe der Zeit, zum perfekten Ergebnis führen. Da bin ich mir sicher. Ideen habe ich jedenfalls genug im Kopf. Sollten sie mir gelingen, werdet ihr es hier erfahren 🙂

2 Kommentare

  • Wilde Henne sagt:

    Also das Schoggimousse sieht schon mal zum Fressen aus 😉 Aber als Tochter eines Confiseurs… ehrlich… ich darf meinem Vater nicht sagen, dass man neuerdings Schoggimousse nur mit Schoggi und WASSER zubereitet. Es gibt ein absolutes Verbot bezüglich Schoggi. Und das ist Wasser! Hat man mir zumindest bereits als Kleinkind beigebracht.

    Und jetzt das hier! 😉

  • Martin sagt:

    Hehe da hilft nur eins. Selber machen, dem Vater vorsetzen und probieren lassen. Nachdem er sich wünschte er hätte das Rezept für diesen genialen Geschmack entwickelt, einfach sagen dass es nur mit Wasser gemacht wurde 😛

    Das „Geheimnis“ an dieser Geschichte ist wohl dass Verhältnis zwischen Schoko und Wasser 1:0,77. Wenn man das einhält und ein bisschen in der Schüssel rührt soll man damit Konsistenzen von Mousse bis hin zu Nutella bekommen. Dann das Ganze noch durchn isi Whip schießen und man hat die weltbeste Mousse 🙂

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